Vorab:
Nein! – ich hab´ mir keinen Kilt gekauft, auch die Schotten tragen ihn nicht bei jeder Gelegenheit.
Nein! – der Schotte ist nicht geizig und unfreundlich, wie behauptet wird. Er legt zwar einen sehr großen Nationalstolz an den Tag und ist nicht immer gut auf seine englischen Nachbarn zu sprechen, aber sonst ist er freundlich und zuvorkommend.
Und wenn´s auch keiner glaubt: Das schottische Essen ist alles andere als ungenießbar. Ganz im Gegenteil. Natürlich sind Geschmäcker verschieden und wenn jemand keine österreichische Blutwurst mag, dann wird er auch den schottischen Black Pudding nicht ins Herz (den Magen) schließen, um nur ein Beispiel zu nennen. Wer allerdings gerne deftig und auch fleischhaltig isst, der wird auf einer schottischen Speisekarte jederzeit fündig (und den Italiener, Inder, Chinesen, … gibt´s ja auch dort).
Mit den Vorurteilen wurde aufgeräumt, jetzt zum eigentlichen Thema:
8 Tage zwischen Whiskys, Burgen, Lochs und Monster – eine Bestandsaufnahme!
Unser erster Trip ging auf die Insel Islay.
Durch die Highlands, zu unserer ersten Whiskybrennerei, an unzähligen Seen vorbei, über die Mull of Kintyre führte unser Weg, bis wir am Abend unser Ziel erreicht hatten.
Die nächsten beiden Tage brachten uns in weitere 6 Brennereien, zu vielen Sehenswürdigkeiten (Kildalton Cross, Islay Woolen Mill, Finnlaggan Castle …) und etlichen Panoramen, bis wir am Tag darauf den Rückweg durch die Highlands antraten.
Kurze Zwischensumme: 7 Whiskys
Der folgende Tag war Edinburgh gewidmet. Unter Anderem stand hier der Besuch von Edinburgh Castle auf dem Programm. Man könnte hier schon einen ganzen Tag verbringen, wären da nicht noch andere Sehenswürdigkeiten wie Edinburgh´s Camera Obscura.
Am nächsten Tag ging es dann in den Norden von Schottland zum Loch Ness.
Obwohl annähernd jedes Loch in Schottland sein eigenes Monster haben soll, gibt es nur ein wirklich bekanntes Monster: nämlich Nessie. Und die Existenz dessen ist auch mehr als fragwürdig.
Also wenn schon kein richtiges Monster, dann wenigstens eins zum mitnehmen – in Form von Tonfiguren, Schneekugeln und anderem Tinnef.
Trotzdem hier die Zwischensumme: 0 Monster.
Auch wenn die Ausbeute an Monstern eher schwach war, konnten wir auf Hin- und Rückfahrt so einige Lochs und Burgen unserer Zählung hinzufügen. Die Rückreise brachte uns außerdem durch eines der schönsten Täler Schottlands – Glen Coe.
Nachdem es noch so einiges in der schottischen Hauptstadt zu besichtigen gab, war noch ein zweiter Tag in Edinburgh geplant. Am Calton Hill, auf dem sich das Trafalgar- und das National Monument befinden, hatte man außerdem einen schönen Blick auf die Stadt.
Das National Museum of Scotland überraschte uns mit freiem Eintritt. Und dass in einem Land mit sonst sehr hohen Eintrittspreisen.
Um dem geschichtlichen Aspekt unserer Reise noch etwas mehr – und unserer Zählung noch ein paar Burgen hinzu zu fügen, machten wir an unserem letzten Tag noch einen Ausflug ins Umland von Edinburgh.
In der Nähe von Stirling Castle befindet sich zum Beispiel das Schlachtfeld von Bannockburn.
Hier errangen die Schotten unter ihrem König Robert the Bruce 1314 ihren einzigen namhaften Sieg über die Engländer.
Ein paar Stationen später brachte uns unser abschließender Halt noch nach Rosslyn Chapel, dass wohl jeder aus Dan Brown´s Roman Sakrileg kennt. Wobei die originale Kapelle nicht sehr viel mit der aus dem Film zu tun hat.
Naja, Hollywood – was soll man sagen.
Eine finale Zählung:
7 Whiskys
8 Burgen
unzählige Lochs
0 Monster
Abschließend kann man sagen:
Wer sich für altertümliche Geschichte, Architektur, eindrucksvolle Landschaften – und natürlich Whisky interessiert, der ist in Schottland gut aufgehoben.
Nichts desto trotz sollte man dieses schöne Land nicht auf diese Aspekte reduzieren.
Und … rechnet nicht damit, auf Nessie zu treffen!